Netzwerktreffen Januar 2020
„Social Business // Funding“
Wann immer ich mit Gründer*innen von Sozialunternehmen spreche, die sich regelmäßig auf Förderungen bewerben, höre ich dieselben Aussagen:
- Wir bräuchten für Förderanträge am besten eine ganze Stelle, die sich nur damit beschäftigt!
- Selbst für eine kleine Förderung müssen wir einen riesen Katalog an Informationen einreichen und auch nachreichen – Kosten und Nutzen steht einfach nicht im Verhältnis
- Wir können den Aufwand zeitlich nicht stemmen. Dann lassen wir es lieber!
So kam der Gedanke auf, ob es nicht alternative Funding-Möglichkeiten gibt, die ohne große Forderungen vorallem kleine Projekte und auch Privatpersonen unterstützen. Und? Die gibt es! Beim Netzwerktreffen lud ich den Quartiermeister-Verein, Startnext und die schon mehrfach geförderte Regenbogenfabrik ein.
Thomas Diekamp, Vorstand des Quartiermeister-Vereins, erzählte etwas über die Funktionsweise des Spendens, die Auswahl geförderter Projekte und den Aufbau neuer Zellen in Deutschland, um weitere lokale Projekte zu fördern. Wie funktioniert’s also? Die Quartiermeister GmbH sammelt mit jedem verkauften Liter Bier 10 Cent für den eigenen Fördertopf, welcher wiederum verwaltet wird vom eigenständigen Verein Quartiermeister e.V. Bewerben auf die Förderung können sich lokale Projekte, die sozial aktiv sind – ohne großes Bewerbungsverfahren! Einen guten Einblick in die Abläufe gibt die Webseite des Vereins, auf der übrigens alle abstimmen können, was und wer kommend unterstützt wird! Zu den Infos gehts hier!
Die Location war ideal für das Zusammenkommen der Organisationen. Nicht nur, da die Regenbogenfabrik selbst einmal ein Projekt in Bewerbung um den Bier-Fördertopf war, sondern richten sie vielteljährlich das Zusammenkommen der Bewerber*innen aus. Andreas sprach von der Notwendigkeit, das Café zu schließen, um den restlichen Betrieb am Leben zu halten und damit verbunden der großen Notwendigkeit niedrigschwelliger Förderung. Eine schöne Anekdote: Durch die Bewerbung um die Quartiermeister Förderung wurde ein Werkzeughersteller auf die Regenbogenfabrik aufmerksam und sponsorte, nachdem die Förderung an andere ging, die Werkzeuge einfach trotzdem!
Den Abschluss der Runde machte Michael von Startnext, der aufzeugte, worauf bei der Einrichtung eines Projekts auf der Plattform zu achten ist. Darüber hinaus gab er spannende Insights, wie Nutzer die Seite betrachten und verwenden: Bis wohin schauen/lesen User, was ist wertvoller Content und wie formuliert man sein Gesuch am besten, um die selbst definierte Fördersumme zu erreichen?
Entspannt war es wie immer! Andreas von der Regenbogenfabrik heizte lecker Essen aus der eigenen Kantine auf, Getränke nahm & zahlte jede*r wie gewollt und im Anschluss ging es für einige wenige noch weiter.